Geschichte

Gründung

Angeregt durch einen Vortrag im Schulhaus von Naters am Palmsonntag, den 01. April 1917 über die Pflichten der Frauen in der damaligen Zeit, gehalten von Fräulein Krönlein, Sekretärin des Kath. Frauenbundes Schweiz, wurde die Gründung eines christlichen Müttervereins ins Auge gefasst. Seraphine Ruppen-Salzmann, Cecile Salzmann-Feller und Leonie Eyer-Jossen erhielten den Auftrag, einen kurzen Statutenentwurf des gedachten Vereins vorzubereiten. Dieser wurde am Sonntag 22. April 1917, den zahlreich anwesenden Frauen vorgelegt. In der gleichen Versammlung erklärten 58 Frauen ihren Beitritt in den Verein. In geheimer Abstimmung wurden folgende Frauen in den Vorstand gewählt: Seraphine Ruppen-Salzmann, Präsidentin, Cecile Salzmann-Feller, Vizepräsidentin, Karolina Jossen-Lerjen, Kassierin, Berta Salzmann-Schmid und Katharina Salzmann-Lochmatter, Beisitzerinnen.

Der erste Vorstand

Präsidentin

Seraphin Ruppen-Salzmann
Vizepräsidentin

Cecile Salzmann-Feller

Kassierin


Karoline Jossen-Lerjen

Beisitzerin

Berta Salzmann-Schmid


Beisitzerin

Katharina Salzmann-Lochmatter

Hauptziele

- Soziale Werke

- Ausgabe, Rücknahme und Reinigung der 1. Kommunionkleider

- Kirchenreinigung

- Kuchen backen für verschiedene Anlässe

- Förderung der Persönlichkeitsbildung der Frau

- Pflege der Gemeinschaft und gegenseitige Hilfe


Mütterzirkel

Im Herbst 1973 nach einem Schulungskurs für junge Mütter in Schwarzenberg, befassten sich Willa Ruth und Brunner Martha mit dem Problem «Gruppendynamik» und entschlossen sich den Jung-Mutterzirkel in Naters zu gründen. Beim ersten Treffen im alten Schulhaus Naters trafen sich 90 Frauen. Die Mütterzirkel waren geboren. Zu Ruth und Martha wurden noch 3 Gruppenleiterinnen an diesem Abend gewählt. Es wurden 4 Gruppen gebildet. Die Gruppen wurden aufgeteilt nach Quartieren. Heute (2017) zählen wir 20 Gruppen. Jede Gruppe wird von zwei Leiterinnen betreut. Nebst den Versammlungen des Müttervereins trifft sich jede Gruppe einmal im Monat oder je nach Programm des einzelnen Zirkels.

 

Dank der Initiative von Mayette Di Vincenzo-Regotz wurde zwei Jahre später 1975 auch eine Italiener Gruppe gegründet, die bis auf den heutigen Tag von ihr geleitet und betreut wird. Zeitweise führte sie sogar 2 Gruppen. Da diese Frauen aus verschiedenen Provinzen Italiens kommen, werden auch Hausspezialitäten zubereitet und Rezepte ausgetauscht. Eine Zeitlang lud man auch einmal im Jahr die Ehemänner zu einem Abend ein. Sodass sich auch diese kennenlernten und die Gemeinschaft familiärer wurde. Zudem wurde später sogar im Saal zur Linde ein Fasnachtsabend organisiert.

Es wurde die Gelegenheit geboten, Deutschunterricht zu besuchen. Zuerst traf man sich zu Hause. Später konnte man mit der Gemeinde aushandeln, dass im alten Schulhaus im obersten Stockwerk das Zimmer mit Küche für die Zirkel zur Verfügung stand. Nach mehreren Jahren musste, das Zimmer wieder zurückgegeben werden. Neu steht dafür im Zentrum Missione der Raum Erich zur Verfügung.

 

Ziele der Zirkel:

Kontakte untereinander, gemeinsame Spiel- & Sporttage, Besuch von Kursen, Ausstellungen, Theater, Kinderhüten usw.

Witwengruppe

Durch einen Kurs im St. Jodernheim inspiriert ergriff Trudy Weber die Initiative für eine Witwengruppe. Am 25. Oktober 1979 trafen sich an die 60 Frauen im Café «Post». Durch diesen Grossaufmarsch ermuntert, sahen die drei Leiterinnen, Trudy Weber, Julia Seiler und Belly Ruppen, dass sie auf dem richtigen Weg waren und sie schlossen sich zu einer Gemeinschaft zusammen. Seither treffen sie sich jeden Monat. Die Veranstaltungen wechseln in bunter Reihenfolge. Es werden Gemeinschaft und Gemütlichkeit gepflegt. So wird unter anderem jedes Jahr zur Freude aller Anwesenden ein gemütlicher Fasnachtshock organisiert. Aber es wird auch zur Besinnung eingeladen. Es werden Advents- und Weihnachtsfeiern gestaltet, auch Kreuzwegandachten fehlen nicht. Im Oktober 1989 konnte diese Gruppe ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Man traf sich im Saal zur Linde zu einem gemeinsamen Mittagessen mit anschliessendem gemütlichen Nachmittag.

Seit diesem Zeitpunkt wird die Witwengruppe von Trudy Weber geleitet.

Initiantin Trudy Weber

Julie Seiler

Isabelle Ruppen

Chor Alegria

Durch Initiative der damaligen Präsidentin Hildy Stabinger wurde 1990 der Chor Alegria ins Leben gerufen. Die erste Chorleiterin war Arnold Anja 1990 bis 2001. Der Chor verschönert auch heute noch unsere kirchlichen Anlässe.

Rückblick 100 Jahre

100 Jahre – im Ablauf der zeitlosen Unendlichkeit – ein Nichts. Jedoch im Laufe der Jahrzehnte eine Fülle von Gewolltem und Erreichtem. 100 Jahre sind eine recht lange Zeit, in der sich die Stellung der Frau grundlegend geändert hat. Zu Beginn des Vereins war das Wesen der Frau noch weitgehend auf die Mutterschaft und auf die Arbeit in Haus und Hof gerichtet. Heute aber hat die Frau das Mitspracherecht in Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit und ist somit als Frau und Mutter ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Vor 100 Jahren noch war dies undenkbar.

 

Soziale Werke:

An Weihnachten wurde den alten und kranken Menschen im Spital gedacht. Mit einem selbstgebastelten Blumengesteck und einem kleinen Geschenk konnte der oft graue Alltag dieser Mitmenschen etwas erhellt werden. Auch die Insassen der Siedlung «Sancta Maria» freuen sich immer wieder auf einen Besuch. In den Sommermonaten wurden sie einmal pro Monat zu einem kleinen Spaziergang abgeholt. Alle zwei Jahre wurde ihnen ein nachmittäglicher Ausflug mit einem Zvieri offeriert. Die zufriedenen Gesichter und leuchtenden Augen waren beim Abschied jeweils reichliche Belohnung.

 

Karitas:

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Mütterverein der edelsten Aufgabe, nämlich der Karitas gewidmet. Trotz der zunehmenden privaten und öffentlichen Fürsorge und sozialen Einrichtungen, gab es immer wieder Fälle, die nur der Zufall offenbarte. Notfälle, die rascher Hilfe bedürfen! Die Karitas hat ihre Wirksamkeit auf solche Fälle ausgerichtet.

 

Mütterberatung:

In der Mitte der dreissiger Jahre nahm die Mütterberatung in Naters ihren Anfang. Durch die Initiative einer jungen, tüchtigen Arztfrau durften schon dazumal die jungen Mütter jede Woche ihre Säuglinge zur Kontrolle bringen. Es war dies jedoch keine Gründung einer Institution, eher ein privates Entgegenkommen. Zur Anstellung einer festbesoldeten Säuglingsschwester fehlten die Mittel. Anfangs der fünfziger Jahre wurde die Mütterberatung fest eingeführt.

 

Kinderhort:

Auch der Kinderhort wurde durch die Zirkelgruppen ins Leben gerufen. Zuerst traf man sich bei der «alten Saga» dort konnte man ein altes Zimmer benützen. Selbstverständlich wurde diese Dienstleistung gratis angeboten und von den verschiedenen Frauen abwechslungsweise durchgeführt.

 

Babysitterdienst

Dieser wurde von Frau Nelly Pfammatter ins Leben gerufen. Und erfreute sich vieler Jahre grosser Beliebtheit.

 

Lotto:

Alle zwei Jahre wurde ein Lotto organisiert, das meistens ein grosser Erfolg war. Die Bevölkerung öffnete den Sammlerinnen Herz und Hand.

 

Nähkurse:

Der Mütterverein erkannte auch die Notwendigkeit der Nähkurse. Wie wertvoll diese Kurse waren, bewiesen am Schluss die vielen neuen Sachen, die fast ausschliesslich aus Altem entstanden waren. Die Expertinnen drückten sich immer sehr lobend aus.

 

Friedhof:

Zwei Jahrzehnte war der Mütterverein auch bemüht, den Friedhof zu besorgen. An Sonntagen hatten fleissige Frauenhände gegossen, gejätet und gesäubert, so dass nicht nur die Gräber unserer Lieben frisch und sauber herausgeputzt waren, sondern auch der ganze Friedhof.

 

Spaziergang / Ausflug:

Um das Vereinsleben auch anders zu gestalten, organisiert der Verein alle zwei Jahre einen willkommenen Spaziergang / Ausflug.

 

Wallfahrten:

Es wurden regelmässig Wallfahrten nach Einsiedeln unternommen. Zudem wurde auch die Geimer Wallfahrt zur Tradition, welche immer im April/Mai stattfand und bis heute noch bei den Teilnehmerinnen sehr beliebt ist.


Sitzungen:

Einmal im Monat traf man sich mit dem Präses zu einer Versammlung.

 

Vorträge:

Am St. Josefstag im März traf man sich traditionsgemäss mit dem Männerverein zu einem gemeinsamen Vortrag.

 

Generalversammlung:

Alle zwei Jahre fand/findet die Generalversammlung statt, die ein Erlebnis für alle Teilnehmerinnen ist. Nebst den trockenen Traktanden kommt immer wieder bei warmen Wein und Zutaten die Gemütlichkeit zum Zuge. Durch Gesang, Reigen und Sketche wird alles aufgelockert. Die verschiedenen Theatertalente aller Altersstufen bringen Humor und Begeisterung in die gutgelaunte Versammlung. Es darf sehr wohl erwähnt werden, dass die GV jeweils ein Abend der Entspannung und Abwechslung im täglichen Arbeitsrhythmus ist.